Tips zur Planung einer Carrera Rennstrecke
Die folgenden Tips geben eine Hilfestellung zur Vermeidung von häufigen Anfängerfehlern. Sie gelten hauptsächlich für analoge Carrera-Bahnen, lassen sich aber natürlich auch auf alle anderen analogen Systeme übertragen.
- Bahnplanung allgemein:
- Viele Neueinsteiger wollen im erst Schritt maximal viel Bahnlänge auf einer begrenzten Grundfläche unterbringen. Das führt dann zu Bahnen mit vielen engen Kurven, Auf- und Abfahren sowie unübersichtlichten Ecken. Eine derartige Bahn sieht zwar spektakulär aus, lässt sich jedoch meistens nicht besonders flüssig fahren, schon garnicht mit magnetlosen Fahrzeugen. Daher gilt: weniger ist manchmal mehr. Wer den zur Verfügung stehen Platz nicht mit maximaler Bahnlänge zupflastert, erhält im Gegenzug meistens eine übersichtlichere Strecke ohne Verlust beim Spaßfaktor. Und als Nebeneffekt schont eine kürzere Strecke auch den Geldbeutel. Das gesparte Geld sollte man dann aber zumindest teilweise wieder in Randstreifen investieren.
- Alle Kurven und Bremszonen müssen von allen Fahrerplätzen aus gut einsehbar sein ! Dies gilt besonders bei überlappenden Streckenabschnitten und Überführungen.
- Enge Kurven sollen bevorzugt in der Nähe der Fahrerplätze angesiedelt sein, und größere Kurvenradien dann entsprechend weiter entfernt. Der Grund: enge Kurven sind Unfallschwerpunkte, und kurze Lauf- und Greifwege zur Bergung von abgeflogenen Fahrzeugen sind auf Dauer sehr angenehm. Vor allem für Ungeübte oder kleinere Kinder ist das sehr nützlich.
- L-förmige Grundrisse sind bei der Bahnplanung problematisch: wenn sich die Fahrer im Inneren des L befinden, nehmen sie sich gegenseitig die Sicht auf die Strecke. Also besser sich auf ein normales Rechteck beschränken oder die Fahrerplätze an den Außenseiten vorsehen.
- Wechselnde Kurvenradien sowie öffnende oder schließende Kurven halten die Streckenführung anspruchsvoll und daher über einen langen Zeitraum interessant.
- Ebenso darauf achten, dass alle Bahnteile gut von außen zugängig sind, um abgeflogene Fahrzeuge problemlos und schnell von der Bahn bergen zu können. Denn auf Dauer nervt es, wenn man immer und immer wieder Fahrzeuge aus schlecht zugänglichen Ecken hervorholen muss.
- Vermeide folgende Sonderfahrbahnen, denn sie können den Fahrzeugen Schaden zufügen:
- Spurwechsel führen zu erhöhter Crashgefahr. Spurlängenausgleich besser durch den Bau einer Über- oder Unterführung herbeiführen.
- Spurverengung führen ebenfalls zu hoher Crashgefahr. Weiterhin bewirkt eine Spurverengung, dass der herum befindliche gerade Streckenabschnitt unharmonisch unterbrochen wird.
- Steilkurve 1 - viele Fahrzeuge setzen mit dem Fahrzeugboden auf. Steilkurve 2 ist in dieser Hinsicht weniger kritisch, Steilkurve 3 und 4 können i.d.R. problemlos verbaut werden. Bei Steilkurven darauf achten, dass Auf- und Abfahrt ausreichend lang sind (mindestens drei Geraden auf jeder Seite).
- Randstreifen:
- Wer sich länger mit dem Hobby beschäftigt, kommt an Randstreifen nicht vorbei (auch bei 1/32 Fahrzeugen). Im Zweifelsfall also lieber Kompromisse bei der Streckenlänge eingehen und dafür großzügig Randstreifen vorsehen.
- Nicht vergessen, die Randstreifen am Kurvenausgang in die Geraden zu verlängern. Bei langsamen Kurven reicht eine Gerade, bei schnellen Kurven besser zwei Geraden.
- Bei S-Kurven entsprechend dann auch Innenrandstreifen verwenden.
- Soll die Strecke in beiden Richtungen befahren werden, dann die Randstreifen entsprechend in beiden Richtungen in die Geraden hinein verlängern (wiederum ebenso bei S-Kurven).
- Ineinander liegende Kurven sind bei zweispurigen Bahnen problematisch bzgl. Randstreifen. Da hilft nur der Griff zurr Säge oder Risikobereitschaft beim fahren.
- Brücken und Überfahrten:
- Die alte Überfahrt ist zweiteilig und weniger empfehlenswert. Fahrzeuge setzen auf oder fliegen aufgrund des Sprungschanzen-Effekts ab.
- Die neue, vierteilige Überfahrt ist besser. Fahrzeuge setzen nur noch in Extremfällen auf, der Sprungschanzeneffekt ist aber nach wie vor vorhanden. Um diesen zu mildern, vor und nach der Überfahrt nur kurze gerade Abschnitte planen und baldmöglichst eine Kurve setzen.
- Optimal ist eine Überführung, die mit normalen Standardgeraden gebaut wird. Für einen sanften Höhenverlauf braucht man aber entsprechend viel Platz.
- Ergänzungen für den Bau von digitalen Rennstrecken
- Für digitale Rennstrecken sollte man darüber hinaus noch weitere Dinge beachten, diese habe ich hier zusammengefasst.
Meine aktuelle Bahn
So sieht meine aktuell aufgebaute Bahn aus. Das grundsätzliche Layout mit einer großen Kurve auf einer Seite und zwei kleinen Kurven auf der anderen Seite ist dabei so etwas wie der Standard, auch in Clubs. Beispiele sind die die Anlage der Slot-Connection oder die Bahn des SRC-Berkheim.